Kreaturen


Magie und Wachstum sind auf Ura eng miteinander verbunden. Die Magie der Welt durchdringt und verändert alles Leben, das entsteht. So hat alles Lebendige im Werden viele Wandlungen durchlaufen und aus den Zeiten noch bevor die Völker das Licht der Welt erblickten, haben manche Kreaturen überdauert, die ebenso wundersam wie gefährlich sind. Einige dieser Urwesen ähneln den Menschen in Gestalt und haben den Schreibern und Gelehrten allzeit Rätsel aufgegeben.
Seltsame Orte und Stellen an denen die Magie der Welt stark ist, scheinen sie anzuziehen und keiner hat je ihre Ziele wirklich ergründen können. Doch man weiß, dass sie gnadenlos und grausam sind, wie die Elemente, denen sie Jahrhunderte lang getrotzt haben. Auch wenn sie auf niemandes Seite stehen, wurden sie doch in vielen Kriegen zu Sklaven der Zerstörung gemacht. Ihre primitive Kraft und ihr bestialisches Wesen wurden vor allem von den dunklen Völkern genutzt, um deren Armeen zu verstärken.
So sind sie den Völkern vor allem als mordende Bestien bekannt, doch ihr wahrer Antrieb und die Hintergründe ihrer Herkunft bleiben verborgen.


Tiermensch
Viele glauben, dass die Tiermenschen einst auf Urgath entstanden, ein Land wie ein einziger Sumpf, voll fauligem Morast, die Luft ein giftiger Nebel. Viel Übles haben diese Dschungel hervorgebracht, darunter – lange bevor die dunklen Völker nach Urgath flohen – wohl auch das Geschlecht der Tiermenschen, die man auch Bestien nennt. Finstere, bösartige Geschöpfe sind sie, den Geist beseelt von Fraß und Mord. Sie leben in kleinen Gruppen oder Stämmen zusammen, plündern das Land oder morden nach Belieben. Auch wenn sie selbst der Magie nicht mächtig sind, ist ihre Bindung zu ihr stark. Oft findet man sie in der Nähe magischer oder besonderer Orte. Überdies lieben sie es, andere aus ihren Behausungen zu vertreiben und sich selbst dort einzunisten.


Minotaurus
Ähnlich den Tiermenschen sind die Minotauren, auch die Gehörnten genannt, eine kampfeslustige Art, deren Lebenswerk nicht selten aus Plündern und Töten besteht. Die Minotauren stammen jedoch aus weit südlicheren Landen, man vermutet, ihr Ursprung liegt im unwegsamen Xu. Der Zirkel glaubte, dass sie von den Formern als Wachen und Soldaten gehalten wurden, denn die Minotauren besitzen eine eigene Runenschrift, welche derjenigen der Former ähnelt. Im Gegensatz zu ihren viehischen Brüdern aus Urgath, besitzen die Minotauren Stolz und ihre einfachen Runentafeln zeigen die Geschichten und Lieder ihrer Vorfahren. Vielleicht wären die Gehörnten ein eigenes Volk geworden, hätten nicht die dunklen Götter Xu als die erste Heimstatt ihrer Diener auserkoren. So wurden aus den Minotauren bald Diener der Dunklen, Sklaven für den Krieg. Mit der Flucht der Dunklen und dem Sechsvölkerkrieg fanden auch sie ihren Weg nach Fiara. Nachdem die Gehörnten in den Armeen des Zirkels geknechtet wurden, finden sie sich heute – ähnlich den Tiermenschen – an entlegenen Orten wieder. Nicht selten leben sie mit den Bestien in Gemeinschaft und ziehen mit ihnen auf Plünderung aus. Ihr wacher Geist und ihre große Stärke lässt sie schnell zu Anführern solcher Plünderbanden werden.


Riese
Riesen sind alt. Ihr Schritt ließ bereits die Welt erzittern, bevor Drachen die Lüfte beherrschten und die Former ihre großen Städte errichteten. Ihr Reich waren die Berge, die unzugänglichen Höhen des ewigen Schnees, in denen sie als ungestörte Herren wandelten. Kraft und Körpergröße ließ sie dem Unbill der Elemente wiederstehen und wie den Stürmen über den Gipfeln trotzen sie auch den Wandlungen der Jahrhunderte. So schreiten sie seit der Geburt der Zeit über das Land. Die Legenden der Nordreiche erzählen von Giganten, die so alt sind, dass sie sich den Respekt der Naturgewalten selbst erkämpft haben. Zu ihnen sprechen die Winde und die eiskalten Nordstürme erweisen ihnen Achtung, wenn sie über die Gipfel schreiten. Obwohl die Riesen über einen wachen Geist verfügen und manche von ihnen im Laufe ihres langen Lebens sogar eine Sprache erlernt haben, bleibt ihre Denkfähigkeit doch weit hinter der der Völker zurück. Sie sind engstirnig, rachsüchtig und besitzgierig, außerdem brutal und erbarmungslos. Diese Verbindung von Grausamkeit und Stärke verstanden die Magier des Zirkels für ihre Zwecke einzusetzen. So schritten im Konvokationskrieg viele gepanzerte Riesen zwischen den Armeen ins Schlachtfeld. Mit Lanzen wurden sie gegen den Feind getrieben und wüteten unvorstellbar in den gegnerischen Reihen.


Oger
Anders als ihre Vorfahren, die gewaltigen Riesen, findet man die grobschlächtigen Oger in fast allen Teilen der Welt. Sie haben sich den veränderten Bedingungen vieler Landstriche angepasst und leben oft in Gruppen oder bilden kleine Siedlungen. Sie haben die Macht und Größe ihrer Vorfahren eingebüßt, sich aber ihre Grausamkeit und Besitzgier erhalten. So waren sie anfällig für die Versprechungen der Dunklen und kämpften auf ihrer Seite, als die Fial Darg den Krieg der sechs Völker begannen. Auch im Konvokationskrieg waren sie ein willkommenes Werkzeug für die Armeen des Zirkels. Seit den Tagen der Kriege werden die Oger meist den dunklen Völkern zugeschrieben, doch in Wahrheit plündern und brandschatzen sie alles, was ihnen wehrlos genug erscheint. Vieles von ihrem Wissen über den Kampf stammt jedoch tatsächlich aus den Schlachten an der Seite der Dunklen und manche haben die Anbetung Zarachs und sogar die Magie der Geister von den Orks erlernt.


Skergs
Die Skerg und Tar-Skerg gehören zu den Ureinwohnern des dunklen Kontinents Urgath. Wenn auch weder mit dem Geist noch dem Mut der Völker gesegnet, sind die Skerg gutherzige und fleißige Gesellen. Ihr Schwäche und Ängstlichkeit hat sie jedoch den dunklen Völkern als Sklaven in die Hände fallen lassen. Nur noch wenige von ihnen leben in Freiheit und verstecken sich in den Sümpfen Urgaths vor den Sklaventreibern der Dunklen.


Wolflinge
Die Wolfmenschen stammen von den kleineren Wolflingen ab, die in den Bergen und Kavernen auf ganz Eo zu finden sind. Die Dunkelelfen züchteten aus ihnen das Geschlecht der Lucien, stärker und wissbegieriger als die primitiven Wolflinge. Doch die Norcaine konnten die Wildheit dieser Geschöpfe nicht bändigen und nun ziehen die Lucien in wilden Banden über das Land.


Waldschrate
Die Wälder Urgaths waren nie Orte des Lichts und die Jahrtausende der Gegenwart der Dunklen haben sie bis zur Wurzel verdorben. Die Geister der Bäume, die in Fiara noch den Gesetzen der Waldgöttin Elen folgen, sind hier dunkle Kreaturen, voller Fäulnis und Bosheit, wie alles in Urgath. Sie lauern in der Dunkelheit der Wälder und in den Nebeln der Sümpfe und umschlingen ihre Opfer mit knorrigen Armen um ihr Blut zu trinken.


Kriecher
In den dampfenden Sümpfen Urgaths sind allerlei schaurige Abarten gewöhnlicher Geschöpfe zu finden. Viele glauben, die Kriecher seien Kreaturen aus der Zeit, bevor es Völker oder sogar Drachen gab. Sie sind bösartig und unersättlich, manchmal betäuben sie ihre Opfer mit Gift, bevor sie mit ihren Klauen und Fängen zuschlagen.


Sha Echsenmensch
Sie sind die Nachfahren der großen Echsen der alten Welt. In ihren rankenbewachsenen Tempelstädten beten sie zu alten und bösen Geistern, welche die Welt längst vergessen hat. Oft kamen die Sha aus dem Dunst des Dschungels über das Dunkelwehrgebirge, um sich an Blut und Besitz der Völker Xus zu laben. Aber keiner ihrer Feldzüge währte lange, keiner ihrer Feldherren vermochte die Armeen des Reiches zu schlagen. Nun haben sie jedoch einen neuen Anführer gefunden, dessen finsterem Genie sie freudig nach Norden folgen, den Mauern des Reiches entgegen.


Hazim
Die Hazim sind ein stolzes Volk, das schon lange vor den Dunklen in Xu gelebt hat. Sie bewohnen die großen Wüsten und Ödlande, aus denen der größte Teil des nördlichen Xu besteht. Sie und die Kathai sind die ältesten Völker Xus und ihre Linie geht direkt auf die Former zurück und entstammt nicht den Nordlandbarbaren Fiaras. Auch wenn die Hazim stolz auf ihre Herkunft sind, findet man sie dennoch selten vereint. Meist ziehen sie als Nomaden in Clans umher und berauben nicht nur die Karawanen des Reiches, sondern nicht selten auch ihre eigenen Brüder.


Derwisch
Diese tanzenden Priesterinnen der Sonne dienen den Geistern der Wüste und schützen die Geheimnisse des glühenden Landes mit ihrer außergewöhnlichen Kampfkunst. Die Derwische sind schnell, wild und unzähmbar. Nur die Hazim, als wahre Kinder der Wüste, haben gelernt mit ihnen in Frieden zu leben. Doch die Derwische kämpfen nicht nur mit ihren wirbelnden Klingen, oft führen sie mit ihren Reizen Eindringlinge in die Irre, auf dass die glühende Wüste sie verzehrt.


Sensenläufer/Grasteufel
Diese riesigen Insekten sind Abkommen derselben Art, welche sich vom Dschungel aus nach Norden in die Wüsteneien ausgebreitet hat. Während die Grasteufel noch die Sümpfe und Dschungel bewohnen, haben sich die Sensenläufer an die Bedingungen der Wüste angepasst. Sie lieben es, ihre Beute unter schrillen Schreien bis zur Erschöpfung zu hetzen, um sie dann mit ihren großen Panzerklingen in Stücke zu reißen. Während die Sensenläufer aus Hunger auf die Jagd nach Fleisch gehen, tun es die Grasteufel aus reiner Freude am Töten.


Riesenaffe
Die riesigen Affen des schwarzen Dschungels sind Ureinwohner dieses finsteren Ortes und ebenso rätselhaft wie gefährlich. Sie sind von wachem Geist und scheinen eine seltsame Sprache zu haben, die bis heute niemand entschlüsseln konnte. Sie sind ihre eigenen Herren und niemand hat je ihre wahren Motive verstanden. Manche glauben, die Affen hätten ein eigenes Reich in den Tiefen des schwarzen Dschungels, das sich weit in den Süden Xus erstreckt, dorthin wo noch keines der Völker jemals gereist ist. Dieses Reich scheinen sie mit aller Kraft zu verteidigen. Ob sie dabei mit den Mächten der Finsternis im Bunde stehen, oder nicht, wird die Zukunft weisen.